Pošta Československá 1919: Geschichte und seltene Sammlermarken

Entstehung der Ausgabe "Post der Tschechoslowakei 1919"
Die Ausgabe "Post der Tschechoslowakei 1919" gehört zu den bekanntesten und umstrittensten Briefmarken in der Geschichte der Tschechoslowakei. Nach der Gründung der Tschechoslowakei am 28. Oktober 1918 war es notwendig, die Gültigkeit österreichischer und ungarischer Briefmarken zu beenden, was am 28. Februar 1919 geschah. Alte Briefmarken konnten bis zum 15. März 1919 kostenlos gegen neue tschechoslowakische ausgetauscht werden.
Der Austausch und die Rücknahme der alten Briefmarken dauerten mehrere Monate. Die Marken wurden sortiert, gezählt und in 100er-Bogen oder 25er-Blöcken verpackt und dann an die Wirtschaftsverwaltung in Prag geschickt.
Aufdruck "Post der Tschechoslowakei 1919"
Die verbleibenden Marken wurden in der Druckerei A. Hasse in Prag mit dem dreizeiligen Text "Post der Tschechoslowakei 1919" überdruckt. Diese überdruckten Marken wurden ab dem 12. Dezember 1919 am philatelistischen Schalter des Hauptpostamts in Prag verkauft. Der Verkauf erfolgte mit einem Aufpreis von 50 % auf den Nennwert, was für Kontroversen sorgte.
Typen der Überdrucke "Post der Tschechoslowakei 1919"
Es gab mehrere Arten von Überdrucken, die sich in Ausführung und Schriftart unterschieden:
- Typ A – Klassische Schriftsetzung mit Herold-Buchstaben, verwendet für die meisten österreichischen Marken.
- Typ B – Unterschied sich durch Buchstabenanordnung und feineren Druck, verwendet für einige ungarische Marken.
- Typ C – Variationen in der Schriftsetztechnik mit kleinen Druckfehlern.
- Typen D, E, F und G – Gedruckt von unterschiedlichen Matrizen, seltene Varianten sind bei Sammlern begehrt.
Die Kategorisierung der Briefmarken wurde durch die Existenz von Typen und Untertypen des jeweiligen Überdrucks weiter erschwert.
Verwendete ursprüngliche Briefmarken aus Österreich und Ungarn
Der Aufdruck "Post der Tschechoslowakei 1919" wurde auf verschiedene österreichische und ungarische Briefmarken angewendet:
- Österreichische Briefmarken – Enthielten gängige Drucke mit dem kaiserlichen Kronenmotiv, Kaiser Karl I., dem Staatswappen sowie verschiedenen Portomarken und Zeitungsmarken.
- Ungarische Briefmarken – Zeigten Motive von Turul, Schnittern und dem Parlamentsgebäude sowie Kriegszuschlagsmarken und Portomarken.
Einige Varianten der Briefmarken wurden nur in begrenzter Anzahl ausgegeben, was sie bei Sammlern besonders wertvoll macht.
Warum war die Ausgabe "Post der Tschechoslowakei 1919" unbeliebt?
Trotz ihrer Attraktivität für Sammler stieß diese Ausgabe auf Kritik:
- Unklarheiten bezüglich der überdruckten Werte – Es wurde nicht offiziell bekannt gegeben, welche Marken überdruckt wurden.
- Begrenzter Verkauf – Die Briefmarken waren nur am philatelistischen Schalter in Prag erhältlich.
- Zwangskauf von Paketen – Der Erwerb seltenerer Werte war an den Kauf einer größeren Anzahl gewöhnlicher Werte gebunden.
- Hoher Aufpreis – Der Kaufpreis lag 50 % über dem Nennwert, was ihre tatsächliche Nutzung im Postbetrieb einschränkte.
- Verwirrung über seltene Varianten – In Umlauf gerieten inoffiziell überdruckte Marken und Druckfehler.
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Interessanterweise stammt die teuerste versteigerte tschechoslowakische Briefmarke aus dieser Serie – die gerippte Vier-Kronen-Marke mit umgekehrtem Aufdruck. Sie wechselte zuletzt 2018 ihren Besitzer und wurde für 7,8 Millionen CZK + Auktionsgebühren versteigert.
Quelle: KARÁSEK, Jan, et al. Monographie der tschechoslowakischen Briefmarken, Band II. Legionärsmarken 1919 – Wirtschaft und Wissenschaft 1923 – Ganzsachen. Prag: Postphilatelistischer Dienst, 1971.
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